Dr. Peter Meier, Bachmattstr. 23, 8048 Zürich, Tel 044/432 89 59, pm@think-systems.ch
Zürich den 16. Juni 2006

ARENA - Es geht sogar anders
Kontext zum Restkonflikt: [Heim ins Reich] [Zeitgeist] [Turnaround] [Wahl] [Grundlagen] [Unterschied] [Restkonflikt-Code] [Systemkompetenz]
 

 

Nachdem man sich in der Schweizer Polit-Szene jahrlang gegenseitig verrissen, und die Glaubwürdigkeit der Schweizer Politik, allen voran in der ARENA kannibalisiert hatte, ging es am 23. Juni 2006 anders! Man machte dort vor der neuen Bundesrätin eine Auslegeordnung, und gab einander darüber weiter führende Hinweise. Und oh Wunder, sie wurden zum grössten Teil sogar angenommen. Dabei wurde dem Volk erstmals klar gemacht, um was es in der Volkswirtschaft Schweiz gehen sollte. Daran gemessen wurde Bundesrat Deiss zu einem Schatten der Vergangenheit. Wie wurde das Wunder in der ARENA möglich?

Erklärt es der
Leuthard-Effekt, d.h. die persönliche 1Kh-0P4 Einschaltsequenz von Doris Leuthard? Schliesslich ging es ja in der ARENA des Schweizer Fernsehen vom 23.6.2006 darum, Joseph Deiss als Bundesrat ab-, und Doris Leuthard, nach dem dramatischen Vorspiel, an seiner Stelle einzuschalten. Als Moderator fungierte übrigens ihr Cousin, Urs Leuthard:
      

 #1-Die Dienerin am Vaterland) Einleitend wurde sie als neue Bundesrätin ins Haifischbecken der Elefanten, d.h. der Parteipräsidenten der SVP, FDP und SP geworfen. Damit ging sie locker um, war sie doch bisher als Parteipräsidentin der CVP die vierte Teilnehmerin der Elefantenrunde. Der Moderator warf also den Haifischen Bildung und Forschung, Jugend und Frauen zum Frass vor. Doch Ueli Maurer (SVP) nahm die neue Bundesrätin mit der Forderung der Entschlackung der KMU-Reglementierungen, der Förderung der Exportwirtschaft, der Bildung mit dem Schwergewicht Wachstum und weniger Geisteswissenschaft in die Pflicht. Hans-Jürg Fehr (SP) wies auf die Lohndiskriminierung der Frauen, und Leuthards früheren Steilpass für die SP-Politik hin, für Bildung müsse mehr ausgegeben werden als für die Rüstung. Über das gegenwärtige Nullwachstum fordert er 10% mehr Budget pro Jahr dafür. Felix Gutzwiller (FDP) wünschte Leuthard zuerst einmal alles Gute zur neuen Aufgabe, und von ihr nicht nur eine neue Departementsvorsteherin, sondern ein erneuerndes Regierungsmitglied. Dafür fordert er die Förderung des Freihandels, der Forschung und der Berufsbildung. So  verlangt man von neunen MitarbeiterInnen für sich Dienstleistungen, oft das voran man vorher selbst versagt hat, damit man letztlich noch besser vorherrschen kann, bis man  damit das beliebig Gewünschte darstellt. Doris Leuthard, da eine Bundesrätin...
   
 K-Ihre konkreten Anliegen) Bundesrätin Leuthard konkretisierte ihr Engagement mit dem Fokus auf die kreative Förderung der Teilzeitarbeit, und der Betreuungsangebote für in der Wirtschaft mitarbeiten Mütter. Sie wies auf den bereits unter Joseph Deiss erwiesenen wirtschaftlichen Vorteil damit hin. So hat der Berg immerhin im Vergleich zu den Problemen, welche die wirtschaftliche Globalisierung den Bauern, und die mentale allen Betroffenen bereiten, eine Maus geboren.
 
 h-Wie Sie als Bundesrätin herrschen wird) Maurer wies auf den geringen Spielraum mit dieser Maus hin, der neue Arbeitgeberverbandspräsident Thomas Daun, auf die Übertreibung der Lohndiskriminierung, der Gewerkschafter Hugo Fasel auf die Beförderungsdiskriminierung der Frauen, Pierre Triponez als Präsident des Schweizer-ischen Gewerbeverbandes, darauf hin, dass die Schweizer Wirtschaft weltweit das grösste Teilzeitangebot habe, Daun, das in Grossunternehmen nur 4% Frauen in der Führung sässen, Fehr, dass es im Vollzug der Lohngleichheit hapere. Maurer zeigte sich enttäuscht, wenn das die prioritären Themen Leuthards wären, für die der Bund eh nur beschränkte Möglichkeiten habe, und welche die Wirtschaft gut allein lösen könne. Darauf wandte sich Doris Leuthard dem vergleichsweise noch harmlosen Problem der Jugendlichen ohne einen klaren Schulsack zu. Damit beherrschte sie die Elefanten im Haifischbecken mit ihrer PRE-Politik in deren TRAP, wo man dankbar darauf einging, weil man sich so auch nicht selbst mit der eigentlich notwendigen und anspruchs-volleren TRANS-Politik befassen muss (siehe Erklärung unten). Gutzwiller brachte die Fachhochschulen so ins Spiel, so als ob sie die Lösung wären. Maurer musst natürlich auf die Gefahr weiterer Defizite damit hinweisen, und Serge Gaillard vom Gewerkschafts-bund wies darauf hin, dass die letzten beiden Jahren für die Jugendlichen die schwierigsten gewesen seien. Eine Stimme aus dem Publikum forderte, dass der Staat für die KMU die Steine aus dem Weg räumen sollte. Doris Leuthard wies darauf hin, das mit der Entbürokratisierung 2% des BNP gespart werden könnte.
 
 0-Ihre Rhetorik) Daun leitete mit dem Hinweis, es gehe neben Staat und Wirtschaft auch um die Aufgaben der Gesellschaft, ins Virtuelle über. Damit war die Bahn dafür frei, darauf einzugehen, wie Doris Leuthard im Bundesrat Gesamtverantwortung über-nehmen wolle, könne und solle. Bisher wurden Bundesrat Christoph Blochers Mitbe-richte meist kritisiert, Fehr betonte wegen deren Inhalt, nicht wegen seines Engage-ments, das man sich bei der neuen Bundsrätin ausdrücklich wünsche. Damit konnte sie ihrer Freude am Streiten Ausdruck geben; sonst solle man nicht in die Politik. Sie betonte dann, es ginge nicht darum, die andern mit Überraschungscoups zu diskreditieren, sondern sie für einen guten Entscheid des Kollegiums zu unterstützen. Damit hatte der St. Galler Uni-Professor Silvano Möckli dann die Chance, die Sicht des Politologen einzubringen. Der Bundesrat solle nicht öffentlich streiten, damit man einen Konsens finden, den man dann auch glaubwürdig vertreten könne! Gutzwiller freute sich auf die neue Arbeitstechnik der Jüngsten im Bundesrat.
 
 P-Ihre Machtpostion) Ein Vertreter der Jungen FDP leitete mit seiner Forderung nach Nachhaltigkeit zur Machtausübung über. Reto Nause, Generalsekretär der CVP, sieht im Volkswirtschaftsdepartement eine Riesenchance, mit der Schaffung von Arbeitsplätzen Lorbeeren für die CVP in den Wahlen 2007 zu holen. Dass seine Bundesrätin den "Hühnerhof" in der CVP geeinigt habe, sei eine gute Voraussetzung. Für Hansjörg Walter vom Bauerverband, ging es darum, dass Doris Leuthard das Departement fest in den Griff bekommt, sind doch darin die Hälfte der rund 2000 Personen, mit der Landwirtschaft beschäftigt. Der Arzt Gutzwiller weist darauf hin, dass der Bundesrat kein Wohlfühlverein sei, Fasel, dass man beissen und zurück beissen müsse. Die Presse auf jeden Fall fragte sich danach, ob Doris Leuthard die Geister der geweckten Erwartungen, die sie mit ihrem Vorprellen mit Stellungsbezügen als Bundesrätin, bevor sie es effektiv ist, rief, je wieder los werden könne. Soweit sind wird also; wer sich anschickt, Aufgaben zu erfüllen, wird in der Schweiz zurück gepfiffen.
 
 4-Die Qualifikation) Die Dossiersicherheit und das Befriedende der neuen Bundes-rätin zeigte sich hier. Von ihr kann das Volk Orientierungshilfe erwarten. Mauer meinte, alle Bundesräte seien hochanständig, und man habe die Neue wohlwollend aufgenommen. Damit kann man sich auf den Weg machen, für den Bundesrätin Leuthard am Anfang noch eine Schonzeit fordert. Dann wolle sie, die am Abend vor ihrer Wahl erst noch an der Fussballweltmeisterschaft in Stuttgart mitfieberte, dafür sorgen, dass die Schweizer nicht nur auf ihre Fussballnationalmannschaft, sondern wieder auch auf den Bundesrat stolz sein können.
 
 Damit haben, wie es sich für eine Krönung gehört, die Beteiligten bei der Inszenierung von Doris Leuthard überzeugend und konstruktiv mitgewirkt. Rückblickend kann man diese ARENA mit dem Gespräch am Küchentische um den Zustand des Kühlschrankin-haltes vergleichen. Nur, hier zahlen die Andern, das Volk! Man darf danach hoffen, dass nun dafür einige Frauen leichter für den Fortschritt der Wirtschaft arbeiten können, und vor allem, dass Doris Leuthard eine gute Figur im Bundesrat macht. Das ist immerhin schon etwas, nachdem es früher immer nur darum gegangen war, wer wen am medienwirksamsten in die Pfanne gehauen hatte. Böse Zungen behaupten, das sei nur der Auftakt für die Kannibalisierung der CVP bei den nächsten Wahlen 2007 gewesen. Damit kann man wieder zur Tagesordnung übergehen, zu der man immer noch nach der 1. Augustrede von Bundesrat Arnold Koller 1997, keine Propheten will, weder in- noch ausländische.
 
 PRE-TRANS-TRAP Schweiz: Was also ist, zwischen den Zeilen, die Moral dieser Geschichte? Auch in der Schweiz macht man nun nur noch Karriere, indem man sich von denen, die sich unterhalb (PRE) der Komfortzone (TRAP) des Kollektivsystems befinden, und nach oben wollen, nach oben spülen lässt. Das ist Populismus pur. Doris Leuthard setzt dafür auf Jugendliche und Frauen. Die SP setzt, allen voran mit Alt-Bundesrätin Ruth Dreyfuss, gegen Doris Leuthards Position, auf die Asylanten. Haupt-sache, es ist niemand, der die Macht des vorherrschenden, hochanständigen Filzes durch Verstehen der relevanten Wirklichkeiten zu relativieren vermag. Mit dieser Art der Psychopolitik  hatte Europa z.B. ein volles Jahrhundert über die Entdeckung deren Prävention hinaus, die Pest. Dazu muss man, frei nach der 1. Augustansprache 1997 von Bundesrat Arnold Koller's, die, welche die Probleme weiter führender als einen vollen Kühlschrank lösen wollen, sich vom Hals schaffen. Das tut man, indem man sie à la Arnold mobben lässt. Dazu muss man selbst genügend skrupellos sein, um die damit verbreitete Mentalpest, Denk- die zu Humankatastrophen führen, mit "ich nix verstehen", zu verdrängen. Darum fördert man Intellektuelle, die wie Prof. Fredmund Malik solche PRE-TRANS-TRAPs à la ARENA massenattraktiv als unvermeidlich rechtfertigen, er mit:

Unternehmen sind Systeme, deren Entwicklung und Aktivitäten nur in engen Grenzen wirklich geplant werden können. Prognosen stimmen in den seltensten Fällen und können kaum als Grundlagen ernsthafter Entscheidungen verwendet werden. Daher ist die permanente Steuerung und Lenkung des Unternehmens von entscheidender Bedeutung. Aus der Sicht der Steuerungs- und Regulierungsprobleme gewinnen die meisten Management-Methoden einen neuen Charakter und geänderten Stellenwert."

Damit ist für die Masse sicher gestellt, dass ja nicht die Lebenserfüllung reeller Menschen von entscheidender Bedeutung wird, sondern die Macht der Systemhüter-Innen es ist, und bleibt. Nachdem die Herren mit ihrer Geisterwissenschaft versagt haben, nimmt man nun eben Damen in die Pflicht, um die Suppe auf der Geisterbahn Schweiz auszulöffeln. Es gilt also auch mit Doris Leuthard, wie zur Zeit der Gnädigen Herren, und auch nach deren Versagen bei Grauholz 1798, und nach 2001, mit dem Swissair Grounding:

Alles ist im Wandel, eins aber bleibt, Herr bleibt Herr, Knecht bleibt Knecht!

Damit kann nur Karriere machen, wer für weiter führende Lösungen genügend abge-schaltet ist, und eben Freude statt an der Aufgabenerfüllung, am Streiten hat. Bundesrat Deiss ist beides abhanden gekommen, also wählte er den Abgang mit Cadillac und goldenem Fallschirm - frei nach Ueli Maurer bleiben die Wohlanständigen, wohl am Zeitgeist weiter anstehend, zurück, und das für dumm verkaufte Volk bezahlt dieses höfische Getue um die Füllung des Kühlschrankes, neu von Doris begeistert.

Doch nun geht es mit dem noch nicht gelösten Restkonflikt-Code in Neuen Bundesrat weiter, als ob es nur um den Kühlschrank ginge, und die Menschen nur von Brot und Spielen lebten - ausser, die Volksinitiative für eine WissenSchaft mit Zukunft kommt noch rechtzeitig zu Stande. Sonst bleiben wir eben bei einer Wissenschaftlichkeit, die meist  zuerst ein Desaster anzurichten zulässt, und erst hinterher, und das erst noch im Rahmen, wie Leute miteinander in Hierarchien umgehen, es zulässt die Zusammen-hänge zu erforschen. So orientieren sich z.B. die Medizin zu sehr an Männern, die ja vorwiegend die so genannte Bildungsmafia stellen. Bildung aber ist eine zu ernste Sache; sie kann nicht einfach den Eingebildeten überlassen werden, die das Thema Einschalten von Humansystemen zu ihren Gunsten verdrängen! Die Gefahr ist, dass Bildung für die darstellende Politik missbraucht wird. Statt der Herstellung von Wohlstand zu dienen, geht es dann primär bloss um den Schein, statt den Menschen Inhalt zu geben. Medien sind damit nur noch (Dummheits-)Verstärker und keine Hinterfrager mehr; in ihnen machen vorwiegend Männer die Politik zur Show, spielen auswechselbare Personen hoch, anstatt Hintergründe von offenen Problemen. Darin führen Flüchtigkeit und Verwirrung von der zum Leben führenden Wahrheit weg, etwa im Bildungs- und Gesundheitswesen. Dabei schafft nur das Verstehen der Ursachen eine erstrebenswerte Zukunft eines lebenserfüllenden Miteinander.

Die erwähnten Schweizer Systemhüter reagieren auf die hier dargelegte Herausforderung, wie fast überall mit der Devise:

Augen zu für reelle Menschen, und durch zur Massenattraktivität!

 

 Brisante Vertiefung: [Up] [Geistesgeschichte] [Aus dem Leben gegriffen] [Persönliche Konsequenzen] [Die Grosse Versuchung] [Autor-CH] [Dramatisierung im Neuen Bundesrat] [Pseudowissen] [Es geht auch ANDERS] [weiter führend]

 

Hit Counter
 


Kontext: (Kapitel auf der gleichen Ebene)
[Geistesgeschichte] [Aus dem Leben gegriffen] [Persönliche Konsequenzen] [Die Grosse Versuchung] [Autor-CH] [Dramatisierung im Neuen Bundesrat] [Pseudowissen] [Es geht auch ANDERS] [weiter führend]

Vertiefung (Unterkapital dieses Kapitels) [Up]


©Copyright 2006 Dr. Peter Meier pm@think-systems.ch                                                                             Version: 2020-07-28
 

CV-Autor  KONTAKT  Webmaster / FEEDBACK ist willkommen  Verinnerlichung zur Umsetzung empfehlenswert
Angesichts des skandalöse Versagen der etablierten Wissenschaften, Humansystemen Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, stehe ich für den Rechtzeitig Projekt-Orientierten Kompetenzaustausch ein. Intellektuelle, mit ihren Anmassungen, ignorieren die hier gemachten, weiter führenden Hinweise, und strafen Leute wie mich, mit Verachtung als "minderwertig", und Sie ?...

 

auf xxx.think-systems.ch